Ganz ehrlich. Woran denkst Du beim Wort Haferkleie? Ich meine, klar, Hafer kennen wir alle. Wer wurde als Kind nicht mit Haferbrei gefüttert oder gönnt sich regelmäßig zum Frühstück ein leckeres Müsli mit Haferflocken. Doch Haferkleie? Das klingt doch schon wieder viel zu gesund, um es in die tägliche Ernährung mit aufzunehmen.
Dabei ist die Haferkleie ein echter Gigant unter den Nahrungsmitteln und sollte in keiner gesunden Ernährung fehlen. Egal ob Du schnell abnehmen oder einfach nur dein Gewicht halten willst. Im Folgenden ein paar Informationen rund um die Haferkleie und auch ein Blick darauf, ob die Haferkleie für die weitverbreitete Low-Carb Ernährung geeignet ist. Fangen wir mit Letzterem an.
Haferkleie und Low-Carb
Passt das überhaupt zusammen, Haferkleie und Low-Carb? Insbesondere die hart gesottene Fraktion unter den Low-Carbern wird bei dem Wort Haferkleie natürlich vehement mit dem Kopf schütteln. Schließlich fällt die Haferkleie als Gemüse unter das Getreide und das ist bei vielen verpönt. Auch in unserem Low-Carb High-Quality Prinzip ist Getreide kein Bestandteil der Low-Carb Ernährung. Jedoch stellt die Kleie als wertvoller Ballaststoff eine Ausnahme der berühmten Regel dar.
Zwar enthält die Haferkleie auf den ersten Blick ordentlich Kohlenhydrate. Trotzdem empfehle ich dir, die Haferkleie auch in der Low-Carb Ernährung unbedingt einzusetzen. Warum nun das? Schauen wir uns die Nährwerte der Haferkleie einmal genauer an.
- Kohlenhydrate: 45,2 g (davon Zucker 1,3 g),
- Ballaststoffe: 18,6 g,
- Proteine: 15,4 g,
- Fett: 7,8 g,
- Kalorien auf 100 g: 350 kcal.
Je nach Hersteller und Produkt können sich die Werte etwas verschieben.
Du siehst also, dass die Haferkleie mit einem sehr interessanten Verhältnis der Makronährstoffe punktet. Insbesondere der hohe Anteil an Eiweiß und der doch beachtliche Anteil an Ballaststoffen kann sich sehen lassen. Nun mag man sagen, dass 45,2 g Kohlenhydrate auf 100 g Lebensmittel für eine Low-Carb Ernährung recht hoch angesetzt ist.
Jedoch solltest Du bedenken, dass die Kohlenhydrate der Haferkleie zu den komplexen Kohlenhydraten zählen und somit nur einen sehr geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und damit Insulinspiegel haben. Ferner wird die Haferkleie nicht kiloweise verputzt, sondern in vergleichsweise geringen Mengen. Du bist noch nicht überzeugt? Schauen wir weiter.
Allgemein wird die Haferkleie auch in verschiedenen Low-Carb Ernährungsformen genutzt. Ein sehr prominentes Beispiel wäre an dieser Stelle die Dukan Diät. Bei der Dukan Diät steht eine proteinreiche Ernährung im Vordergrund.
Im Gegenzug werden Kohlenhydrate in Form von raffiniertem Zucker, Kartoffeln und anderen Kohlehydraten weitestgehend vermieden. Bei der Dukan Diät, die in den Siebzigerjahren vom französischen Ernährungsmediziner Pierre Dukan entwickelt wurde, darf man aus einem Pool von insgesamt 100 Lebensmitteln wählen.
Die Diät besteht aus vier Phasen. In allen vier Phasen gilt es jedoch, Haferkleie zu sich zu nehmen. Zwar ist die Dukan Diät eine sehr beliebte Low-Carb Diät, jedoch nicht unumstritten.
Grundsätzlich kommt es also darauf an, welche Art der Low-Carb Ernährung Du wählst. Hast Du eine restriktive Low-Carb Ernährungsweise gewählt, wie beispielsweise die Ketogene Diät, kann Haferkleie eventuell nicht in deinen Ernährungsplan passen. Bei einer moderaten kohlenhydratarme Ernährung spricht jedoch nichts gegen die Haferkleie.
Haferkleie und Cholesterin
Die Haferkleie besitzt nicht nur einen vorzüglichen Gehalt an Makronährstoffen, sondern punktet auch im Bereich der Mikronährstoffe. Die Haferkleie ist reich an Eisen, Zink, Phosphor und Vitamin B1. Besonders interessant bei der Haferkleie ist jedoch der lösliche Ballaststoff Beta-Glucan.
Dieser lösliche Ballaststoff ist nicht nur im Hafer enthalten, sondern kommt auch bei Pilzen, der Gerste, in Hefe oder bei Algen vor. In verschiedenen klinischen Studien konnte Beta-Glucan verschiedene positive Eigenschaften auf den Körper zugeschrieben werden. Besonders interessant ist der positive Einfluss von Beta-Glucan auf den Cholesterinspiegel im Blut, die andere Kleiearten wie zum Beispiel die Weizenkleie nicht aufweisen.
Insbesondere das Low Density Lipoprotein (LDL), auch als das „böse“ Cholesterin bekannt, konnte durch die regelmäßige Aufnahme von Haferkleie deutlich gesenkt werden. Diese Senkung ist direkt auf die Aufnahme von Beta-Glucan zurückzuführen.
Wie eventuell bekannt, kann eine zu hohe Konzentration von LDL im Blut zu Herz-Kreislauf Erkrankungen führen, da sich das Cholesterin an den Innenwänden der Gefäße anlagert. Oftmals sind Durchblutungsstörungen die Folge, welche dann zum Herzinfarkt, Schlaganfall oder zur sogenannten Schaufensterkrankheit führen können. Aber auch Krankheiten wie beispielsweise Alzheimer werden durch einen hohen LDL-Cholesterinspiegel begünstigt.
Übrigens: Zwar hat Haferkleie einen positiven Einfluss auf das LDL und reguliert dieses Cholesterin entsprechend, jedoch wird das „gute“ HDL-Cholesterin durch Haferkleie nicht beeinflusst. Ein weiterer Punkt, der definitiv für die Haferkleie als Lebensmittel spricht.
Haferkleie sättigt dich
Das Haferkleie einen nicht zu unterschätzenden Anteil an Ballaststoffen hat, der die Darmtätigkeit unterstützt und reguliert, wurde bereits erwähnt. Jedoch hat Haferkleie eine weitere Eigenschaft, die es zu einem wichtigen Lebensmittel insbesondere während einer Reduktionsdiät macht.
Haferkleie kann eine Menge Flüssigkeit aufnehmen und quellt dementsprechend auf. Durch dieses enorme Quellvermögen unterstützt die Haferkleie das Sättigungsgefühl. Wichtig ist jedoch, dass Du bei der Einnahme von Haferkleie auch entsprechend Flüssigkeit zu dir nimmst. Solltest Du zu wenig trinken, kann im schlimmsten Fall ein Darmverschluss die Folge sein.
Haferkleie ist ein günstiges Lebensmittel
Sind wir ehrlich. Insbesondere die Low-Carb Ernährung kann manchmal ganz schön auf die Kriegskasse gehen. Da schadet es nicht, ein wenig auf die allgemeinen Kosten zu achten. Schließlich hat nicht jeder Unmengen an Mitteln zur Verfügung für eine gesunde Ernährung – auch wenn das wünschenswert wäre.
Haferkleie ist jedoch ein Lebensmittel für jeden Geldbeutel und für jeden Haushalt geeignet. Je nach Marke und Supermarkt kostet Haferkleie zwischen zwei und fünf Euro das Kilo. Du kannst also für ein paar Cent am Tag deine Ernährung deutlich aufwerten. Das sollte es jedem Wert sein.
Haferkleie und das liebe Gluten
Während Gluten in der „normalen“ Küche ein wertvoller Bestandteil zur Herstellung von Teigen ist, hat Gluten bei Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit nicht gerade Jubelstürme zur Folge. Zudem wird das Klebeeiweiß auch von verschiedenen Ernährungswissenschaftlern kritisch betrachtet.
Jedoch muss fairerweise gesagt werden, dass die Glutenunverträglichkeit im normalen Bereich liegt. Nicht einmal ein Prozent der Weltbevölkerung leidet unter einer Glutenunverträglichkeit. Zum Vergleich – Hülsenfrüchte lösen bei über 30% der Bevölkerung Beschwerden aus.
Haferkleie im Handel enthält aufgrund von Kontaminationen sehr geringe Mengen an Gluten. Bei einer Zöliakie sollte grundsätzlich glutenfreie Haferkleie genutzt werden. Diese ist jedoch in der Anschaffung deutlich teurer. Wenn Du dich jedoch nach Low-Carb High-Quality ernährst, ist auch die glutenfreie Haferkleie zu empfehlen. Solltest Du aufgrund Problemen in der Beschaffung oder durch den hohen Preis keine glutenfreie Haferkleie bei LCHQ nutzen wollen, so liegt das in deiner eigenen Verantwortung.
Die positiven Eigenschaften auf das Cholesterin, die Sättigungseigenschaften, das Quellvermögen und alle anderen positiven Eigenschaften sind aber in beiden Fällen gegeben und deswegen bleibt bei LCHQ die Haferkleie, die Ausnahme unter den Getreideprodukten.
Wo kann ich Haferkleie kaufen?
Haferkleie kannst Du in jedem gut sortierten Supermarkt einkaufen. Sollte dein Supermarkt keine Haferkleie im Sortiment haben, findest Du Haferkleie auch im Reformhaus oder in Drogerien. Du kannst dir die Haferkleie in Bio-Qualität aber auch bequem online bestellen und liefern lassen.