15. Juli 2020

Was ist Low-Carb? – Eine Einführung

  • /
  • Magazin
  • /
  • Was ist Low-Carb? – Eine Einführung
Wintermagazin E-Book sichern

Abonniere unseren Newsletter und sichere dir das Low-Carb Camp® Wintermagazin als E-Book!



Die Low-Carb Ernährung ist immer mehr im Kommen und eine ganze Menge Menschen haben mittlerweile Low-Carb für sich entdeckt. Etliche Frauen und Männer mit einigen Kilos zu viel auf den Hüften haben bereits durch eine Low-Carb Diät unzählige Pfunde verloren und sind nach wie vor begeistert von dieser Ernährungsweise.

Nicht nur die Profisportler unter den Bodybuildern, sondern auch Amateure nutzen schon seit jeher spezielle Diäten auf Low-Carb Basis, um ihren Körper auf den Punkt genau für einen Wettkampf in Topform zu bringen.

Die Low-Carb Ernährung kann also anscheinend eine ganze Menge bewirken und erfreut sich deshalb wachsender Beliebtheit. Dabei ist das Prinzip Low-Carb, wie gesagt, eigentlich nichts Neues. Bereits in den 1860er-Jahren wurde die sogenannte Banting-Kur, eine reine Fleischdiät, zur Modeerscheinung. Die Banting-Kur gehört damit zu den Vorläufern der kohlenhydratarmen Diäten.

Der französische Feinschmeckerpapst Jean Brillat-Savarin nahm etwas später ebenfalls die Kohlenhydrate als Ursache für erhöhtes Körpergewicht ins Visier. Vielen bekannt ist vor allem Atkins und seine kohlenhydratreduzierte Diät, die er in den 1970er Jahren als Diätbuch veröffentlichte.

Obwohl die Low-Carb Idee, wie wir sehen, schon recht lange existiert, gibt es leider immer noch viele Fehlinformationen bzw. fehlende Informationen rund um Low-Carb. Auch allerlei Mythen ranken sich um diese Ernährungsform und verbreiten sich hartnäckig immer weiter. Damit Du nicht fehlerhaften Informationen rund um das Thema Low-Carb auf den Leim gehst, erläutern wir dir ausführlich, was unter der Ernährungsform Low-Carb wirklich zu verstehen ist.

Mit diesen Informationen kannst Du dann die für dich beste Low-Carb Form auswählen, ohne dich von anderen Menschen missionieren oder maßregeln zu lassen.

Low-Carb? – Dieser Begriff ist nicht klar definiert

Low-Carb ist Englisch und bedeutet übersetzt niedrige Kohlenhydrate oder auch wenig Kohlenhydrate (Low = niedrig, wenig. Carb = carbohydrats = Kohlenhydrate). Das ist im Prinzip schon alles. Es ist nirgends festgelegt, wie niedrig die Kohlenhydratzufuhr sein muss oder welche Menge an Kohlenhydrate denn nun als wenig gilt.

Es muss hier ganz deutlich gesagt werden: Es gibt für Low-Carb grundsätzlich keinerlei Grenzwerte. Punkt.

Die Idee der Low-Carb Ernährung ist aber die Basis einiger Diätformen, in denen die Erfinder für ihre jeweilige Diät weitaus deutlichere Regeln und klarere Grenzen festlegen als die bloße Low-Carb Ernährungsform allein.

Um die Unterschiede besser zu verdeutlichen, im Folgenden die reine Low-Carb Ernährung im Vergleich mit einige Beispielen an bekannten kohlenhydratreduzierten Diäten:

Low-Carb

Bei dieser Ernährung wird einfach nur die Kohlenhydrataufnahme reduziert und stattdessen mehr Fett und Eiweiß verzehrt. Wie weit die Menge der Kohlenhydrate tatsächlich eingeschränkt werden soll, ist nicht festgelegt. Der Begriff Low-Carb kann hier sehr gut als Oberbegriff verstanden werden, der nichts weiter aussagt als weniger Kohlenhydrate.

Atkins-Diät

In dieser Diät darfst Du gerade am Anfang nur äußerst wenig Kohlenhydrate zu dir nehmen. Es gibt verschiedene Phasen, in denen dir jeweils eine andere Kohlenhydratmenge vorgegeben wird.

Logi-Methode

Bei dieser Diät darfst Du ebenfalls weniger Kohlenhydrate essen. Die Aufmerksamkeit liegt hier besonders auf der Art der Lebensmittel. Die einzelnen Nahrungsmittel werden nach ihrer sogenannten Glykämischen Last (GL) bewertet. Je niedriger die GL, umso besser. Nahrungsmittel mit höherer GL sollst Du bei der Logi-Methode vermeiden.

Dukan-Diät

Bei dieser Diätform sollst Du weitestgehend auf Kohlenhydrate verzichten und dich proteinreich ernähren. Zusätzlich wird die Aufnahme von Fett beschränkt. Die Dukan-Diät erlaubt allerdings auch nur 72 proteinreiche Lebensmittel sowie 28 Gemüsesorten.

LCHF (Low-Carb High Fat)

In der LCHF-Diät werden die Kohlenhydrate auf ein Minimum reduziert. Hier sollst Du höchstens 50 g Kohlenhydrate am Tag verzehren. Die Zufuhr von natürlichem Fett wird dagegen hochgeschraubt. Deine Proteinaufnahme sollte allerdings unverändert bleiben.

Ketogene Diät

Die Ketogene Diät erlaubt nur eine minimale Zufuhr an Kohlenhydraten und eine individuelle Höchstmenge an Protein. Hauptenergieträger ist hier das Fett, deshalb erscheint die Ketogene Diät der LCHF-Diät auf den ersten Blick recht ähnlich. Der wesentliche Unterschied allerdings ist, dass die Ketogene Diät als Therapieverfahren vor allem bei Kindern mit pharmakoresistenter Epilepsie, Glukosetransporterstörung und Pyruvatdehydrogenasemangel eingesetzt wird. Das Verhältnis der 3 Makronährstoffe Kohlenhydrate, Protein und Fett wird hierfür individuell berechnet.

Es gibt noch etliche weitere mehr oder weniger bekannte Diätformen auf Low-Carb Basis, wie beispielsweise:

  • Lutz-Diät
  • Montignac-Methode
  • South-Beach-Diät
  • Glyx-Diät
  • Strunz-Diät
  • New-York-Diät
  • Hollywood-Diät
  • usw.

Alle diese speziellen Low-Carb Diäten in diesem Artikel zu beschreiben würde allerdings den Rahmen sprengen. Schaue dir dazu die bekanntesten Low-Carb Diäten in der Übersicht an.

Low-Carb – Ernährungsphilosophie oder doch nur eine einfache Diät?

Die obige lange Liste der verschiedensten Low-Carb Diäten zeigt uns, dass die Low-Carb Ernährungsform besonders als Reduktionsdiät beliebt ist. Der Begriff Low-Carb wird auch im Allgemeinen als Reduktionsdiät verstanden. Nicht nur Abnehmwillige wollen durch Low-Carb kleine und größere Fettpölsterchen loswerden, sondern auch Bodybuilder reduzieren mit Low-Carb erfolgreich ihren Körperfettanteil.

Jedoch kann die Low-Carb Ernährung noch mehr als nur beim Abnehmen zu helfen. Die Ketogene Diät als Therapieverfahren wurde bereits genannt. Eine Low-Carb Ernährungsweise kann ebenso bei Stoffwechselerkrankeungen helfen. Weiterhin soll eine kohlenhydratarme Ernährung die Krebstherapie unterstützen und sogar Krebszellen regelrecht aushungern. Zwar ist die Therapie mit einer Low-Carb Ernährungsweise bei Krebs noch oftmals umstritten, aber es werden weiterhin Therapieansätze in diese Richtung für die alternative Medizin erforscht.

Die Low-Carb Idee

Die Grundlage der Low-Carb Ernährung ist also, wie wir erfahren haben, die Zufuhr an Kohlenhydraten zu reduzieren. Schauen wir uns einmal an, warum es sinnvoll ist, ausgerechnet die Kohlenhydrate zu reduzieren. Betrachten wir dazu als Erstes den Status Quo der Ernährungsweise des überwiegenden Teils der Bevölkerung.

Der Zuckerverbrauch in Deutschland lag 2013 bei durchschnittlich 32,1 kg pro Kopf. Das sind am Tag und pro Kopf rund 88 g reiner Zucker.

Low-Carb – Eine Einführung: Statistik zum Zuckerkonsum
Statistik zum Zuckerkonsum

Hinzu kommt noch der Verbrauch von Weizenmehl, der 2013 bei 69,4 kg lag. Das sind täglich 190 g pro Kopf. Weizenmehl hat 72 g KH auf 100 g. Das bedeutet, wir haben von den 190 g Mehl rund 137 g Stärke täglich.

Low-Carb – Eine Einführung: Statistik zum Weizenmehlkonsum
Statistik zum Weizenmehlkonsum

Nehmen wir den Verbrauch von Süßwaren im Jahr 2013 noch dazu, der pro Kopf bei rund 32,6 kg lag – das sind rund 89 g täglich, dann kommen wir bereits auf eine ganze Menge sogenannter schneller Kohlenhydrate.

Low-Carb – Eine Einführung: Statistik zum Süßwarenkonsum
Statistik zum Süßwarenkonsum

Wenn wir eventuelle Überschneidungen der Statistiken berücksichtigen und alles zusammen einmal locker überschlagen, dann nimmt der durchschnittliche Deutsche ungefähr 250 – 300 g schnelle Kohlenhydrate zu sich. Denken wir noch an den Konsum anderer Mehle, wie beispielsweise Roggenmehl, und an Weizengrieß in Form von Nudeln und Pasta, dann erhöhen sich die Kohlenhydrate entsprechend. Des Weiteren kommen noch die übrigen schnellen Kohlenhydrate hinzu, die noch in vielen Nahrungsmitteln stecken.

Überschlagen wir das alles und rechnen hoch, dann wird eine tägliche Menge von 350 g Kohlenhydrate und mehr pro Kopf recht wahrscheinlich.

Warum nun ausgerechnet die Kohlenhydrate reduzieren?

Um diese Frage zu beantworten, sollten wir wissen, wie Kohlenhydrate auf unseren Körper wirken. Kohlenhydrate dienen den Zellen unseres Körpers als Energieträger. Einfachzucker werden mit Hilfe des Hormons Insulin in unsere Körperzellen geschleust und dort verwertet. Isst Du viele Kohlenhydrate in Form von Zucker, dann wird die Ausschüttung des Hormons Insulin stark angekurbelt und in dein Blut abgegeben, um den Blutzuckerspiegel wieder zu regulieren. Viel Zucker lässt deinen Blutzuckerspiegel und die Insulinausschüttung Achterbahn fahren. Der Nachteil dieser starken Schwankungen ist, dass Du nach einer Zuckerreichen Mahlzeit recht schnell wieder Hunger verspürst.

Werden nun nicht ausreichend Kohlenhydrate aufgenommen, dann stellt sich der Stoffwechsel um. Die Leber produziert dann aus Fettreserven vermehrt eigene Energieträger, die sogenannten Ketone, die nun in den Körperzellen verwertet werden können. Dadurch ist dein Körper gezwungen, nach und nach seine Fettreserven abzubauen – der gewünschte Effekt tritt ein und die Fettpölsterchen schmelzen.

Ein weiterer Vorteil der Low-Carb Diät ist, dass durch den höheren Anteil an Eiweiß und Fett in deinen Mahlzeiten ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl eintritt. Eiweiß und Fett machen dich schneller und länger satt als Zucker und kurzkettige Kohlenhydrate.

Low-Carb oder nicht Low-Carb

Die Aussage „Das ist aber nicht Low-Carb“ begegnet uns recht oft in sozialen Netzwerken, wenn es darum geht, den Anteil von Kohlenhydraten in einem Low-Carb Rezept zu diskutieren. Jetzt kommen wir wieder zurück zu der Frage, was ist eigentlich Low-Carb bzw. wieviel Kohlenhydrate darf ein Low-Carb Rezept überhaupt haben, um noch als Low-Carb zu gelten?

Wie wir oben schon erfahren haben, ist der Begriff Low-Carb nicht weiter definiert. Weder gibt es irgendwo in Stein gemeißelte Regeln, noch gibt es festgelegte Grenzwerte. Low-Carb bedeutet einfach nur wenig Kohlenhydrate. Auch der Begriff wenig kann immer nur in Relation betrachtet werden, denn wenig ist kein absoluter Begriff, so wie wahr oder falsch.

Wo fängt Low-Carb also an? Ganz genau betrachtet ist ein Rezept schon Low-Carb, sobald Du an irgendeiner Stelle die Kohlenhydrate reduzierst. Das Rezept hat dann weniger Kohlenhydrate als das ursprüngliche Rezept, ergo kann es bereits als Low-Carb betrachtet werden. Wir erinnern uns: Es ist nicht definiert, wieviel wenig ist.

Weitergedacht kann also die Aussage „das ist aber nicht Low-Carb“ im besten Falle als Meinungsäußerung stehen gelassen werden, sie kann aber niemals als Fakt gelten.

Low-Carb Mythos 10/100 Regel

Die 10/100 Regel ist ein Low-Carb Mythos, der sich gerade in sozialen Netzwerken hartnäckig hält und inflationär weiterverbreitet wird.

Was besagt die 10/100 Regel?

10/100 bedeutet, dass jede einzelne verwendete Zutat für ein Low-Carb Rezept höchstens 10 g Kohlenhydrate auf 100 g haben darf.

Diese Regel wird hauptsächlich damit begründet, dass deine Zutat bei mehr als 10 g Kohlenhydrate pro 100 g einen zu starken Einfluss auf den Blutzucker- und Insulinspiegel hat.

Warum ist diese Begründung aber nun absoluter Unsinn?

  • Die Stärke des Anstiegs des Blutzucker- und Insulinspiegels ist auch abhängig von der Art der Kohlenhydrate. Zucker kann sehr schnell vom Körper verwertet werden. Langkettige Kohlenhydrate muss unser Verdauungssystem dagegen erst in Einfachzucker aufspalten, wodurch dieser Zucker sehr viel langsamer und erst nach und nach als Energieträger im Blut zur Verfügung steht. Komplexe Kohlenhydrate lassen den Blutzucker- und Insulinspiegel deshalb nur langsam ansteigen und mit Abstand nicht so stark wie Zucker.
  • Der Anstieg des Blutzucker- und Insulinspiegels ist nicht allein abhängig von der Art und der Masse der Kohlenhydrate in der Nahrung. Auch alle anderen Komponenten in der Nahrung haben Auswirkungen darauf, wie schnell der Zucker in den Blutkreislauf gelangen kann.
    Je mehr Anteile an Eiweiß, Fett und Ballaststoffen sich in deinem Essen befinden, umso weniger kann sich deine Verdauung auf die Kohlenhydrate konzentrieren. Schließlich muss die gesamte Nahrung verarbeitet werden. Kurz gesagt, die anderen Nährstoffe bremsen die Aufnahme von Zucker.

Obendrein sind die Zutaten, die auf Grundlage der 10/100 Regel gerne als nicht Low-Carb tituliert werden, normalerweise noch nicht einmal besonders zuckerhaltig. Ganz im Gegenteil, die geächteten Zutaten haben oft überwiegend komplexe Kohlenhydrate, die, wie wir nun wissen, den Blutzucker- und Insulinspiegel eben nicht in die Höhe schießen lassen.

Gibt es bei Low-Carb trotzdem Zutaten, die Du meiden solltest?

Ja, es gibt zumindest zwei Zutaten und die daraus hergestellten Produkte, die Du in einer Low-Carb Ernährung weitestgehend weglassen solltest. Diese Zutaten/Produkte haben offensichtlich eine hohe Konzentration an schnellen Kohlenhydraten bzw. bestehen überwiegend aus Zucker.

  • Zucker in all seinen Formen (Haushaltszucker, Puderzucker, Brauner Zucker, Kandis usw.)
  • Weißmehl und Weißmehlerzeugnisse (Helle Brötchen, Weißbrot, Nudeln usw.)

Es gibt zwar noch weitere Lebensmittel, die viele Kohlenhydrate enthalten, wie beispielsweise die Kartoffel. Aber wir halten die Liste der verbotenen Zutaten hier mit Absicht klein. Denn in einer gut durchdachten, moderaten und abwechslungsreichen Low-Carb Ernährung kann auch einmal eine Kartoffel oder Reis vorkommen.

Es kommt immer darauf an, wie Du deine Low-Carb Ernährung für dich gestalten willst und welche Ziele Du damit verfolgst!

Alle möglichen Zutaten hier aufzulisten und alle möglichen Fälle zu diskutieren, in denen man welche Zutat warum verwenden kann, würde den Artikel sprengen.

Woher kommt die 10/100 Regel?

Das weiß wohl niemand so genau, der „Erfinder“ war bis jetzt jedenfalls nicht ausfindig zu machen. Vermutlich hat irgendwann einmal irgendjemand für sich selbst diesen Wert als Grenze festgelegt und seinen Freunden davon erzählt. Und plötzlich hat sich diese Regel verselbstständigt und sich durch die Netzwerke verbreitet. Diese Regel wird seit längerem so oft kommuniziert, dass mittlerweile leider die meisten diese Regel als Fakt wahrnehmen und nicht weiter hinterfragen.

Hat die 10/100 Regel trotzdem Vorteile?

Die 10/100 Regel kann trotz allem einen kleinen Vorteil haben. Diese Regel kann absoluten Low-Carb Einsteigern ganz am Anfang dabei helfen, die richtigen Lebensmittel für ihre Rezepte auszuwählen und ihnen damit etwas Sicherheit geben. Die Betonung liegt hier ausdrücklich auf ganz am Anfang. Ich weiß, Menschen mögen Regeln, gerade die Anfänger. Trotzdem solltest Du die 10/100 Regel so schnell wie möglich über Bord werfen und vernünftigerweise das gesamte Low-Carb Rezept betrachten.

Was ist der größte Nachteil der 10/100 Regel?

Der größte Nachteil bei dieser Regel ist, dass Du gezwungen wirst, eine Reihe teilweise wirklich guter Lebensmittel von deinem Speiseplan zu verbannen. Dadurch wird deine Ernährung eintöniger und langweiliger. Vielleicht kannst Du auch nicht mehr deine Lieblingsrezepte kochen, nur weil Du eine wichtige Zutat nicht mehr verwenden darfst. Das fördert Frust und viele Menschen halten eine so künstlich eingeschränkte Low-Carb Ernährung dann oft nicht mehr lange durch.

Fazit zur 10/100 Regel: Du solltest dich nicht von dieser Regel gängeln lassen. Bewerte deine Zutaten zu deinen Low-Carb Rezepten nach besseren Kriterien als dem bloßen Kohlenhydratgehalt. Wichtig ist deine Kohlenhydrataufnahme über den ganzen Tag gerechnet und nicht auf einzelne Zutaten reduziert.

Welche Tagesration an Kohlenhydraten ist noch Low-Carb?

„Du darfst nur 30 g Kohlenhydrate essen, sonst ernährst Du dich nicht mehr Low-Carb“ – auch diese, von Laien oft getätigte Aussage, ist einfach nur falsch und verwirrend. Manche geben eine Menge von 50 g an, andere wieder eine andere Menge an Kohlenhydraten täglich. Es spielt allerdings überhaupt keine Rolle, welche Anzahl an Gramm angepriesen wird, entscheidend ist, dass eine pauschale Angabe der täglichen Kohlenhydratmenge keinen Sinn hat.

Warum nicht? Ganz einfach, weil die Menschen alle unterschiedlich sind. Sie haben verschiedene Körpergrößen, wiegen unterschiedlich viel, haben individuelle Bewegungsgewohnheiten und nicht jeder Stoffwechsel ist wie der andere. Vor allem haben die Menschen unterschiedliche Ziele.

Dazu ein kleines Beispiel: Ein 1,90 m großer Bodybuilder von über 100 kg kann leicht bis zu 5000 Kcal täglich verbrauchen. Um seinen Körperfettanteil kurzfristig zu senken, reduziert er die Kcal um ca. 500 und setzt seine Kohlenhydratzufuhr auf 100 g am Tag fest. Diese Grenze von 100 g Kohlenhydrate ist für ihn vollkommen ausreichend und er erreicht wie geplant sein Ziel.

Dagegen eine Frau von 1,55 m und 65 kg, die zwei bis drei Kilogramm mit Hilfe einer Low-Carb Diät abnehmen möchte, wird wahrscheinlich mit 100 g Kohlenhydraten täglich nicht so effizient ihr Fett loswerden. Diese Frau müsste sich an eine geringere Menge an Kohlenhydraten herantasten um den maximalen Erfolg zu erreichen. Diese Menge könnte etwa zwischen 30 g und 50 g liegen.

Beachte, dass auch zwei Menschen mit ziemlich gleicher Körperstatur und Gewicht doch unterschiedlich auf dieselbe Menge Kohlenhydrate reagieren können. Zu viele individuelle Faktoren spielen dabei eine Rolle und jeder sollte letztendlich für sich selbst herausfinden, welche Kohlenhydratdosierung für ihn am besten ist.

Es gibt nur eine Low-Carb Diät Regel

Egal welche Reduktionsdiät Du durchführst, um deine überflüssigen Pfunde loszuwerden, alle diese Reduktionsdiäten haben eine gemeinsame Regel. Diese Regel gilt immer und überall – ob für eine Low-Carb Diät oder eine der unzähligen anderen Diäten, ganz unabhängig von dem, was dir versprochen wird.

Du kannst nur abnehmen, wenn Du mehr Kalorien verbrauchst, als Du zu dir nimmst!

Es spielt dabei im Prinzip keinerlei Rolle, aus welchen Nährstoffen die Kalorien kommen, ausschließlich das Kaloriendefizit ist wichtig. Achtung! Ich schreibe mit Absicht „im Prinzip“. Die Aussage ist simplifiziert, da es sonst den Artikel verdoppeln würde. Für eine gesunde Abnahme gibt es mehrere Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt.

Low-Carb ist (k)ein Hype und nicht der Heilige Gral

Es gibt mittlerweile, gerade in den sozialen Netzwerken, viele Verfechter der Low-Carb Ernährung, die zu weit über das Ziel hinausschießen. Diese Low-Carb begeisterten Menschen sehen die Low-Carb Ernährung als das Nonplusultra, als den Heiligen Gral der Diäten an. An ihrer Begeisterung ist im Grunde nichts auszusetzen, nur leider legen sie dabei allzu oft eine sehr starre Haltung an den Tag. Sie lassen keine andere Meinung über Low-Carb gelten, nur ihre Eigene.

Wie wir gesehen haben, ist Low-Carb aber sehr vielseitig und es gibt nicht die eine einzig gültige Low-Carb Ernährungsvariante. Low-Carb bietet so viele Möglichkeiten – von ganz streng bis moderat und abwechslungsreich.

 


Tags


  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

    Das könnte dir auch gefallen

    >