22. September 2020

Umluft, Heißluft oder Ober-Unterhitze? – Küchenkunde Backofen

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Backofen auf, das gewünschte Essen rein und backen lassen. Hachja, wenn das Leben doch so einfach wäre. Stattdessen wird man bei Rezepten entweder nur mit der Temperaturangabe beglückt, oder im schlimmsten Fall hat der hauseigene Backofen die angegebene Betriebsart nicht.

Auch in unseren Low Carb Rezepten verwenden wir in der Regel die Betriebsart Umluft und stellen unsere LeserInnen das ein oder andere mal vor die Frage: „Und was mache ich, wenn ich nur Ober- und Unterhitze zur Verfügung habe?“.

In unserer neuen Artikelserie „Küchenkunde“ bringe ich etwas Licht ins Dunkel zu den Betriebsarten Umluft, Heißluft sowie Ober-Unterhitze und gebe auch Tipps zur Umrechnung.

Backen mit Umluft.

Wie bereits erwähnt nutzen wir in unseren Rezepten die Betriebsart Umluft, auch wenn unser Backofen die Betriebsart Ober- und Unterhitze hat. Die Vorteile beim Backen mit Umluft liegen auf der Hand. Durch den Ventilator wird die Hitze im Backofen gleichmäßig verteilt. Dadurch kannst Du das Back- oder Grillgut bei geringerer Temperatur garen lassen.

Die Reduzierung der Temperatur bei Umluft gegenüber Ober- und Unterhitze beträgt bei gleicher Gardauer 20 bis 30 Grad Celsius. Du sparst also bei der Betriebsart Umluft im Gegensatz zur Ober- und Unterhitze an Betriebskosten.

Ein weiterer Vorteil der Betriebsart Umluft ist die Tatsache, dass Du in deinem Backofen mehrere Bleche gleichzeitig verwenden kannst. Solltest Du also gerade im Backmodus sein, kommt dir die Umluft auch zeitlich sehr entgegen, da die mittleren Bleche die gleiche Temperatur erhalten, wie die oberen und unteren Bleche. Die optimale Betriebstemperatur bei Umluft liegt in der Regel bei 180 Grad Celsius.

Backen mit Heißluft.

Der Heißluftofen ist die effizientere Variante des Umluftbackofens. Während beim Backen mit Umluft die erhitzte Luft im Backofen durch den Ventilator gleichmäßig verteilt wird, hat der Heißluftofen einen Ringheizkörper. Durch diesen Ringheizkörper wird bereits erhitze Luft in den Backofeninnenraum geblasen und dadurch die heiße Luft noch besser verteilt.

Hier ist auch der größte Unterschied zur Umluft gegeben, den viele Ratgeber leider nicht beachten oder gar verwechseln. Bei der Betriebsart Umluft muss der Backofen weiterhin vorgeheizt werden. Es wird nur die erhitzte Luft im Backofen verteilt.

Bei der Betriebsart Heißluft wird die Luft durch den Heizstab erhitzt und in das Innere des Backofens geblasen. Dadurch entfällt das Vorheizen des Backofens und es wird noch mal Zeit und Energie gespart.

Backen mit Ober- und Unterhitze.

Die Betriebstemperatur Ober- und Unterhitze ist für viele sicher eine der gebräuchlichsten Temperaturen. Hier wird die Wärme im Backofen durch jeweils eine Heizspirale im Boden und in der Decke erzeugt.

Die Wärme verteilt sich dabei auf natürliche Art und Weise im Inneren des Backofens. Der Vorteil beim Backen mit Ober- und Unterhitze ist, dass man den Bodenerhitzung und Deckenerhitzung sowohl parallel als auch getrennt voneinander betreiben kann.

Hast Du ein Rezept, bei dem die Betriebsart Umluft angegeben ist, gilt es, einfach die oben genannten 20 – 30 Grad Celsius auf die Betriebstemperatur hinzuzurechnen. Die optimale Betriebstemperatur bei Ober- und Unterhitze liegt in der Regel zwischen 200 – 220 Grad Celsius, je nach Gargut und gewünschter Bräunung.

Tipps für die optimale Energienutzung

Gerade in der Küche wird ein Großteil der Energie verbraucht und damit leider auch häufig verschwendet. Mit den folgenden Tipps kannst Du beim Kochen und Backen Energie sparen und damit über das Jahr gesehen auch ein wenig mehr Geld in deiner Haushaltskasse.

Ist Vorheizen wirklich nötig?

Zwar wird bei fast jedem Rezept das Vorheizen empfohlen, doch nicht immer ist ein Vorheizen des Backofens wirklich vonnöten. Das beste Beispiel ist der Heißluftofen. Viele Gerichte kannst Du auch in den kalten Backofen stellen und einfach einige Minuten länger garen lassen.

Warum geben wir dann aber in unseren Rezepten immer den Hinweis, dass Du vorheizen sollst? Die Antwort ist simpel. Jeder Backofen hat eine unterschiedliche Vorheizzeit. Um diese Unterschiede aufzufangen und somit eine standardisierte Backzeit zu ermöglichen, muss der Backofen bei allen die gleiche Betriebstemperatur haben.

Die Hitze im Ofen ausnutzen.

Oftmals wird der Backofen bis zum bitteren Ende der Garzeit auf Betriebstemperatur gehalten. Das ist jedoch gar nicht nötig. Schließlich kühlt der Backofen nicht von einer Minute zur anderen einfach ab. Wenn also dein Gargut so langsam fertig wird, kannst Du die Temperatur deines Backofens einfach herunterstellen oder sogar ganz ausschalten.

Bei Ober- und Unterhitze kannst Du auch entsprechend den Boden bzw. die Decke gesondert schalten. Bei Backwaren kannst Du zum Beispiel den Ofen bis zu 10 Minuten vor Beendigung des Backvorgangs ausschalten.

Umluft nutzen.

Der Betrieb mit Umluft spart laut Stromherstellern zwischen 25% und 40% der Energiekosten. Solltest Du also die Wahl haben zwischen Umluft und Ober- und Unterhitze, solltest Du unbedingt die Betriebsart Umluft nutzen.

Die Backofentür geschlossen halten.

Es ist natürlich zu verlockend immer wieder in den Backofen zu schauen, ob das leckere Gargut noch da ist. 😉 Das Problem beim Öffnen der Backofentür ist jedoch, dass sofort die Wärme entweicht und somit die Luft im Backofen wieder erhitzt werden muss. Jedes Mal wenn Du die Backofentür öffnest, hast Du einen Energieverlust von ca. 20%. Oftmals reicht ein einfacher Blick durch das Fenster des Backofens, um zu schauen, wie sich das Gargut macht.

Die Effizienzklasse deines Backofens

In vielen Haushalten stehen Altgeräte, die richtige Energiefresser sind. Oftmals wird jedoch auf einen Neukauf verzichtet, weil der alte Backofen noch funktionstüchtig ist und ein neuer in der Anschaffung auf den ersten Blick viel Geld kostet.

Wirtschaftlich gesehen ist das in vielen Fällen jedoch zu kurz gedacht. Spätestens mittelfristig wird sich die Anschaffung eines modernen Backofens lohnen und die Energiekosten zum Anschaffungswert einspielen. Schau also mal nach, was dein Backofen im Jahr an Energie frisst und rechne durch, ab wann sich die Anschaffung eines neuen Backofens amortisiert.

Neben der Entscheidung ob Umluft, Heißluft oder Ober-Unterhitze, ist also auch die Wahl deines Backofens entscheidend für den Energieverbrauch.


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