7. August 2020

Kurkuma: Wundergewürz und Allroundtalent?

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Rund um die Pflanze

Kurkuma ist als Gewürz schon seit tausenden von Jahren ein fester Bestandteil der indischen Küche. Seit einiger Zeit gilt der gelbe Exot aber vor allem in den Sozialen Medien als DAS Wundermittel schlechthin: Ob als Power-Zutat in der Goldenen Milch oder im Ingwer-Kurkuma-Shot als Booster für das Immunsystem in der Erkältungszeit.

Doch wie gesund ist der vermeintlich gesunde Fitmacher wirklich? Handelt es sich bei Kurkuma tatsächlich um mehr als nur ein Gläschen im Gewürzregal?

Nach kurzer Lesezeit erfährst du was wirklich in Kurkuma drin steckt, wichtige Informationen über die Pflanze und die vielseitige Einsetzbarkeit des Krauts! 

Name: Kurkuma, Gelbwurzel, Gelber Ingwer, Safranwurz
Botanischer Name: Curcuma longa
Aussaatzeit: Frühjahr (Februar bis März)
Blütezeit: August
Erntezeit: Winter (neun bis zehn Monate nach der Anpflanzung)
Standort: sonnig bis halbschattig; mäßig nährstoffreiche, sandige bis lehmige Böden
Herkunft: ursprünglich aus Indien und Südostasien; wird in den Tropen kultiviert 

Darum ist Kurkuma so gesund

Die Kurkuma-Pflanze findet vielseitige Anwendung. Neben dem Einsatz in der Küche, wird sie auch als Heilmittel genutzt, da sie entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzt. Der wichtigste Inhaltsstoff ist das Curcumin, eines von vier Curcuminoiden.

Curcumin ist, neben anderen Pflanzeninhaltsstoffen wie den ätherischen Ölen, für die gesundheitsfördernde Wirkung der Gelbwurzel verantwortlich, während das Diferuloylmethan die gelbe Farbe bewirkt. Weiterhin ist Kurkuma reich an Mineralstoffen, Spurenelementen, B-Vitaminen und Vitamin C und frei von Cholesterin.

In 100 g Kurkuma setzen sich die Nährwerte wie folgt zusammen:

  • Kalorien: 354 kcal
  • Fett: 10 g
  • Protein: 8 g
  • Kohlenhydrate: 58 g
  • Ballaststoffe: 7 g

Kurkuma ist nicht nur cholesterinfrei, sondern hilft auch dabei, den Cholesterinspiegel zu senken. Wer cholesterinbewusst leben und zusätzlich seinen Knochenbau und das Immunsystem unterstützen möchte, für den ist die Kurkumawurzel eine ideale Ergänzung im Speiseplan.

Vorkommen

Seit Jahrtausenden findet die Kurkuma-Pflanze Anwendung als Gewürz, Färbemittel und als Heilpflanze. Ursprünglich stammt sie aus Südostasien und Indien, wo sie wild in den Wäldern wächst. Später wurde sie nach Südamerika und durch arabische Händler auch in den Mittelmeerraum gebracht. Inzwischen zeigt die Wurzel ein weltweites Vorkommen.

Eine Kultivierung findet in den tropischen und subtropischen Gebieten der Erde statt. Doch auch für Hobbygärtner ist die Pflanze interessant, denn mit der richtigen Pflege ist ein Anbau im Topf und im Wintergarten möglich. Wird sie im Frühjahr gesetzt, kann die Ernte der Wurzel schon im Winter erfolgen. Doch eine Überwinterung im Haus (im Dunkeln) und das erneute Setzen im nächsten Frühjahr, übersteht der Gelbwurz gut.

Vegetative Merkmale

Weltweit existieren über 100 Kurkuma-Arten. Alle Arten gehören zu den krautigen Pflanzen, die an einem warmen Standort eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen. Vegetative Merkmale der Kurkuma-Pflanze sind neben den Laubblättern auch das Rhizom und der Blütenstand. Im Sommer, meist im August, blüht der Gelbwurz mindestens drei Wochen lang.

Der Blütenstand ist ährenförmig, mit dreizähligen Hochblättern in Weiß oder Violett. Die lanzettförmigen oder linearen Blätter sind wechselständig angeordnet, laufen meist spitz zu und werden maximal 90 cm lang. Kurkuma bildet verzweigte, fleischige und knollenartige Rhizome, die dem Ingwer ähnlich sind. Aufgeschnitten zeigt sich die satte, orangerote Färbung.

Systematik

Kurkuma gehört zu den Monokotyledonen (Einkeimblättrigen), zur Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales) und zur Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Die Gattung Curcuma enthält weltweit über 100 Arten, mit Curcuma longa als bekannteste Art.

Anbau und Ernte

Die Kurkuma-Pflanze ist nicht nur gesund und ein aromatisches Gewürz, sie ist auch sehr dekorativ und schön anzusehen. Möchtest du dir deine eigene Kurkuma-Wurzel ziehen, sind einige Dinge zu beachten. Egal, ob du mit einer Wurzel oder mit Samen beginnst, eintopfen solltest du im Frühjahr zwischen Februar und März. Lässt du die Schnittstellen der Wurzeln ein oder zwei Tage vor dem Setzen trocknen, schützt das die Knolle vor Pilz- oder Bakterienbefall.

Der richtige Boden ist humusreich, mäßig feucht, mit einem pH-Wert im leicht sauren Bereich. Die Wurzel darf ruhig fünf Zentimeter tief in die Erde gesetzt werden. Da Kurkuma aus den Tropen stammt, mag die Krautpflanze es warm. Temperaturen um die 15 °C sind optimal. Ansonsten ist ein halbschattiger Standort hervorragend geeignet.

Schon im Winter des gleichen Jahres erntest du die Gewürzknolle. Möchtest du einen Teil aufbewahren und im nächsten Frühjahr wieder austreiben lassen, kannst du die Wurzel in Sand eingebettet überwintern. Die Knollen lassen sich frisch verwenden oder, nach einer Trocknung im Backofen, zu Pulver verarbeiten.

Anwendungen in der Küche

Aus Gelbwurz-Pulver sowie aus der frischen Knolle lässt sich auch ein gesunder Tee zubereiten. Tee aus Gelbwurz wirkt hungerstillend und entgiftend und kann daher beim Abnehmen hilfreich sein. Gelbwurz schmeckt leicht bitter. Wer den reinen Geschmack nicht mag, kann den Tee zum Beispiel mit anderen Gewürzen wie Zimt oder Pfeffer oder auch ein wenig Honig vermischen.

Kurkuma als Gewürz hat in der asiatischen und indischen Küche eine lange Tradition. Ebenso ist Kurkuma Bestandteil des Curry-Pulvers. Da Gelbwurz sehr gut mit vielen anderen Gewürzen harmoniert, kann er bei zahlreichen Rezepten verwendet werden. Besonders gut passt er zu Reisgerichten oder Gemüsepfannen. Der Maßstab für die Menge ist der eigene, individuelle Geschmack. Magst du es gerne aromatisch, nimm ruhig eine Prise mehr.

Ein interessantes Rezept aus Gelbwurz-Paste ist die Goldene Milch. Hierfür kochst du einen Esslöffel Kurkuma-Pulver mit 120 ml Wasser auf und lässt es eindicken. Danach vermischst du die Paste zum Beispiel mit Mandelmilch. Verfeinert werden kann das Getränk mit Zimt und Pfeffer oder Kokosöl und, für die Süße, mit Agavendicksaft oder Honig.

Kommt die orangerote Knolle regelmäßig in deinem Speiseplan vor, kannst du dir durch viele leckere Rezepte die gesundheitsfördernde Kurkuma Wirkung zunutze machen. Durch das Erhitzen in Öl und das Zusetzen von Pfeffer erhöht sich die Bioverfügbarkeit. Der Konsum kann die Vorbeugung vieler Krankheiten und die Erhaltung der Gesundheit unterstützen.

Anwendung zu Heilzwecken

Auch zur Behandlung von Erkrankungen kann die Kurkuma Wirkung genutzt werden. Der Wirkstoff Curcumin ist als Nahrungsergänzungsmittel, zum Beispiel in Kapselform oder als Pulver, erhältlich. Auch hier ist das Pulver mit Pfeffer versetzt, um die Aufnahme durch den Körper zu erleichtern.

Soll Curcumin zur Behandlung einer Erkrankung verwendet werden, muss regelmäßig eine ausreichend hohe Dosierung eingenommen werden. Täglich ein halber bis ein ganzer Teelöffel ist beispielsweise eine empfohlene Dosierung. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht bekannt. Nebenwirkungen sind auch bei hohen Dosen selten. In Einzelfällen treten leichte Magen-Darm-Beschwerden als Nebenwirkung auf.

Es existieren zahlreiche Studien, die Kurkuma als Heilpflanze untersucht haben. Curcumin verfügt über entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. In den Studien konnte gezeigt werden, dass nach einer Einnahme von sechs bis acht Wochen, die Entzündungsmarker im Blut deutlich gesunken und antioxidative Schutzproteine des Körpers vermehrt vorhanden waren. Für solche Studien wurden Curcumin-Dosierungen von 1000 bis 1500 mg täglich eingesetzt.

Krankheiten, bei denen eine Linderung durch Curcumin möglich ist:

  • chronisch-entzündliche Erkrankungen (z. B. Arthrose, Diabetes, Krebs, allergisches Asthma)
  • erhöhter Cholesterinspiegel
  • Erektionsstörungen
  • neurodegenerative Krankheiten (z. B. Alzheimer)
  • Lungenfibrose
  • Depressionen

Anwendung Pflege und Schönheit

Kurkuma wird in Indien nicht nur ins Essen gemischt, sondern ebenfalls zur Pflege der Haut verwendet. Die antiseptische und entzündungshemmende Kurkuma Wirkung hilft auch äußerlich. Gesichtsmasken aus Gelbwurz sorgen für einen strahlenden Teint und können Akne reduzieren. Es beruhigt die Haut, vermindert Irritationen und wirkt, aufgrund der antioxidativen Eigenschaften, der Zellalterung entgegen.

Eine Gesichtsmaske aus Gelbwurz kannst du dir ganz leicht selbst anrühren, indem du eine kleine Menge Naturjoghurt mit einem Teelöffel Kurkuma vermischt. Zusätzlich kannst du noch etwas Manuka-Honig hinzugeben, was die heilende Wirkung unterstützt. Achte bei allen Zutaten auf eine gute Bio-Qualität und teste vorher, ob du Kurkuma auf der Haut verträgst. Juckreiz kann hier eine Nebenwirkung sein.

Fazit

In der ayurvedischen Medizin ist die Kurkuma-Knolle schon seit Jahrtausenden als Heilmittel bekannt. Der Inhaltsstoff Curcumin besitzt entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften und lindert die Symptome vieler Krankheiten. Kurkuma bringt Abwechslung in den Speiseplan. Mit ihm können viele Rezepte aromatisiert und verfeinert werden. Die Anzucht im Topf ist auch in unseren Breiten möglich. Beachtest du die unkomplizierten Pflegehinweise, hältst du schon nach neun bis zehn Monaten deine orangerote Knolle in den Händen. Egal, zu welchem Zweck du den Gelbwurz in deinen Haushalt aufnehmen möchtest – ob zum Würzen, zur Förderung der Gesundheit oder zur Schönheitspflege – die Kurkuma-Pflanze ist ein Allrounder!

Kurkuma im Überblick 

Kurkuma im Überblick
Kurkuma im Überblick

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