24. Juli 2020

Antioxidantien: Gesundheitshelfer gegen freie Radikale

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Antioxidantien bieten deinem Körper im Kampf gegen freie Radikale einen wertvollen Schutz. Mit der richtigen Ernährung beugst du vielen Krankheiten vor, die aufgrund von zellulären Schäden durch oxidativen Stress entstehen. Überzeuge dich selbst davon, wie effektiv die Wirkung von Antioxidantien auf deine Gesundheit ist!

Worum handelt es sich bei Antioxidantien? 

Vitamine und Mineralien, Enzyme und Spurenelemente, sowie sekundäre Pflanzenstoffe gehören zu den Antioxidantien oder auch Radikalfängern. Ihre zellschützenden Eigenschaften beugen der Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Arteriosklerose, Arthritis oder Krebs vor. Enthalten sind die wichtigen Helfer in Obst und Gemüse, Nüssen und Ölsaaten, Wildkräutern und Sprossen. Ihre Inhaltsstoffe tragen zur Aufrechterhaltung einer normalen Zellfunktion bei.

Als Gesundheitsvorsorge bietet sich der tägliche Verzehr bestimmter Lebensmittel an. Nahrungsergänzungsmittel eignen sich zum Ausgleich eines bestehenden Vitalstoffmangels. Bei ihrer Einnahme ist die Tagesmenge strikt einzuhalten! Wie Antioxidantien deine Zellen vor bleibenden Schäden schützen, erfährst du in unserem Beitrag!

Was sind freie Radikale?

Um die Aufgaben von Antioxidantien weitestgehend zu verstehen, solltest du dich vorab mit den freien Radikalen auseinandersetzen. Unser Körper bildet ständig äußerst aggressive Stoffwechselprodukte. Sie entstehen unter dem Einfluss von:
 
  • Alkohol, Drogen, Medikamenten oder Zigaretten
  • Feinstaub, Lösungsmitteln, Chemikalien, Schwermetallen oder Pestiziden
  • einseitiger Ernährung durch industriell gefertigte Lebensmittel ohne Vitamine
  • körperliche und psychische Überlastung
  • elektromagnetische und radioaktive Strahlung
  • synthetische Körperpflegemittel
  • übermäßiges Sonnenbaden

Ihrer Struktur nach handelt es sich bei den schädlichen Verbindungen um ein sauerstoffhaltiges Molekül, dem ein Elektron fehlt. Damit freie Radikale stabiler wirken, begeben sie sich rasch auf die Suche nach dem passenden Element. Dabei gehen sie besonders rücksichtslos vor und entreißen gesunden Zellmembranen den benötigten Baustein.

Die Folge ist eine gefährliche Kettenreaktion, die als Oxidation bezeichnet wird. Sie versetzt deine Zellen in oxidativen Stress, so dass auf Dauer Krankheiten begünstigt und Organe zerstört werden.

Ausnahmsweise positiv setzt das Immunsystem die aggressiven Stoffwechselprodukte im Kampf gegen Viren und Bakterien ein. Die reaktiven Sauerstoffverbindungen sind Experten als Hydroperoxid, Superoxid und Wasserstoffperoxid bekannt. Ihre überwiegend destruktive Wirkung neutralisieren Radikalfänger. Sie schützen vor irreversiblen Schäden von Zellmembran und Zellteilung! 

Antioxidantien: Die Aufgaben der Radikalfänger

Antioxidantien dienen dem Körper als Leibwächter. Zu ihren lebenswichtigen Aufgaben gehört, alle Zellen vor beschleunigter Alterung durch freie Radikale zu bewahren. In der Regel verfügt dein Organismus über ein funktionsfähiges Schutzsystem zur Neutralisierung von Stoffwechselprodukten. Denn einen Teil der benötigten Radikalfänger bildet der Mensch selbst.

Was du sonst noch zur Aufrechterhaltung deiner Gesundheit brauchst, nimmst du über vitalstoffreiche Lebensmittel, wie Obst und Gemüse zu dir. Klarer Vorteil natürlicher Vitamine und Co ist ihre komplexe Wirksamkeit als Radikalfänger.

So bedingen und ergänzen sich alle Inhaltsstoffe, die beispielsweise in Äpfeln enthalten sind. Schneidest du einen Apfel auf und lässt ihn an der Luft liegen, verfärbt sich sein Fruchtfleisch unter Oxidation bräunlich. Beträufelst du den Apfel sofort mit Vitamin C-haltigem Zitronensaft, bleibt seine Farbe unverändert.

Ähnlich bewahren Antioxidantien deinen Körper vor einem Angriff. Im Kampf gegen freie Radikale geben sie freiwillig ein Elektron ab, um gesunde Zellen aktiv vor oxidativem Stress zu schützen. Nach der Elektronenabgabe regeneriert der Radikalfänger unter Einfluss von Vitamin C. Sobald die ursprüngliche Form wieder hergestellt ist, gehen die Helfer erneut ihrer Schutzfunktion nach. 

Welche Antioxidantien gibt es?

Vitamine

Gesunde Lebensmittel enthalten Vitamine. Ihre positive Wirkung auf die Gesundheit wurde bereits mehrfach in Studiennachgewiesen. So nimmt Vitamin C (Ascorbinsäure) in der Vorbeugung von Atemwegserkrankungen und Krebs einen hohen Stellenwert ein.

Zu dieser Erkenntnis kamen Forscher der University of Colorado. Prof. Tim E. Byers bestätigte, dass eine Vitamin C-reiche Ernährung das Risiko von Lungen- und Darmkrebs verringere. In Bezug auf die Atemwege stellten Wissenschaftler der University of Helsinki einen physiologisch stärkeren Effekt von Ascorbinsäure bei Jugendlichen fest.

Während der Studie untersuchte Dr. Harri Hemilä die Reaktion des Immunsystems auf 1 Gramm Vitamin C pro Tag. Im Vergleich zu Erwachsenen schnitten junge Probanden in der Prävention einer Erkältung durch Ascorbinsäure besser ab.Unter den Top 10 der Antioxidantien befindet sich auch Vitamin E (Tocopherol). Durch ihre hautstraffende und wundheilende Wirkung gehören Tocopherole zu den Anti-Aging-Mitteln der Extraklasse. Gegen freie Radikale ist Vitamin B2 (Riboflavin) im Einsatz für deine Gesundheit. Bei der Umwandlung von Fetten und Glucose in Energie spielen Riboflavine eine große Rolle.

Mineralien

Mineralien wie Magnesium und Kalium, Phosphor und Kalzium sind unter anderem für die Muskelaktivität von Bedeutung. Bei der Minderung von Muskelkater nach sportlicher Aktivität oder körperlicher Beanspruchung haben Nahrungsergänzungsmittel laut Cochrane Review 2017 keine Bedeutung.

Spurenelemente

Eisen, Zink und Selen zählen zu den Spurenelementen. Bei Vorgängen von Stoffwechsel und Immunabwehr wirken sie gemeinsam mit Enzymen antioxidativ. Der Selen-Gehalt von Paranüssen ist beachtlich. Zink ist in Austern enthalten. Bioleber gilt als hochwertiger Lieferant von Eisen. 

Sekundäre Pflanzenstoffe

Sekundäre Pflanzenstoffe zeigen antibiotische, antithrombotische und antikanzeroge Wirkung. Unter den 100.000 Arten pflanzlicher Vitalstoffe zählen Flavonoide, Polyphenole, Carotinoide und Anthocyane zu den bekanntesten Antioxidantien.

Welche Radikalfänger sind hervorzuheben?

Zu den stärksten Antioxidantien gehört die Aminosäure Glutathion. Sie schaltet nicht nur freie Radikale aus, sondern leitet auch Reparaturprozesse von DNA ein. Gemeinsam mit dem Enzym Superoxid-Dismutase (SOD) ist Glutathion an der körpereigenen Abwehr und Entgiftung beteiligt. Den Radikalfänger liefert dir Gerstensaft. Sekundäre Pflanzenstoffeaus Obst und Gemüse gewinnen in der gesunden Ernährung seit Jahren an Bedeutung.

OPC ist ein Polyphenol, das sich hauptsächlich im Traubenkern befindet. Auch Cranberry, Heidelbeere und Erdnuss enthalten das sogenannte Oligomere Proanthocyanidin. In Verbindung mit Vitaminen bekämpft es kraftvoll freie Radikale. OPC schützt die Gefäßwände, verdünnt das Blut und verbessert die Sehkraft.

Reich an Anthocyanen ist die Aroniabeere. Im Handel ist das Lebensmittel als Saft, Tee, Fruchtriegel oder Marmelade erhältlich. In getrocknetem Zustand bereichert die Aroniabeere jedes Müsli. Eine positive Wirkung entfaltet das Naturprodukt bei der Senkung von Cholesterin und Bluthochdruck.

Carotinoide schützen Zellmembranen, Blutgefäße und Augen. Grünkohl und Wirsing, Feldsalat und Möhre enthalten Beta-Carotin. Die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin beinhalten Spinat und Kohl. Antioxidantien wie Flavonoide wirken durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und krampflösend. Diese Radikalfänger kommen in Johanniskraut oder Kamille, Liebstöckel oder Ringelblume, Petersilie oder Thymian vor. In der Frauenheilkunde werden Isoflavonoide (Phytoöstrogene) von Rotklee und Soja bei Beschwerden in den Wechseljahren eingesetzt.

Körpereigene Leberenzyme aktivieren Sulforaphane. Zur Prävention empfehlen Forscher der Universität Heidelberg den Verzehr von Brokkolisprossen. In Pulverform wurden die Inhaltsstoffe Patienten mit inoperablem Krebs von Prostata und Bauchspeicheldrüse im Endstadium verabreicht. Die Ergebnisse zeigten eine Lebensverlängerung. 

Wie schützen Radikalfänger deinen Körper?

Um Schäden durch freie Radikale vorzubeugen, ist naturbelassene Nahrung unerlässlich. Wem lebensnotwendige Vitalstoffe wie Vitamine fehlen, wird im wahrsten Sinne des Wortes zunehmend alt aussehen. Falten und Gelenkbeschwerden, Krampfadern und Bluthochdruck deuten auf einen Mangel an Antioxidantien hin.

Verlieren deine Haare ihre Spannkraft, lässt das Sehvermögen nach oder verschlechtert sich die Aufmerksamkeit? Dann ist es höchste Zeit, über die Ernährung nachzudenken. Bestimmen hauptsächlich industriell gefertigte Lebensmittel deinen Speiseplan? Isst du zu viel Fleisch und Fett, Getreide und Milchprodukte? Einseitige Ernährungsweisen bieten zu wenig Radikalfänger.

Zusätzlich verursachen Stress und Genussgifte, Elektrosmog und Abgase freie Radikale, die eine Herausforderung für den Organismus darstellen. So sind 100 Billionen Körperzellen pro Tag mehreren tausend Radikalen ausgesetzt. Radikalfänger schützen dich vor einem Heer an Gegenspielern. Grund genug, um sich für saisonales Obst und Gemüse zu entscheiden. Achte auf Bioqualität! Im Gegensatz zu konventioneller Landwirtschaft sind Produkte aus biologischem Anbau weniger mit Pestiziden, Schwermetallen und Nitrat belastet. Außerdem tragen ausgelaugte Böden dazu bei, dass unsere Lebensmittel immer weniger Nährstoffe enthalten. 

Welche Nahrungsmittel sind empfehlenswert?

2014 wurde in einer internationalen Studie der Universität Newcastle der Nährstoffgehalt von konventionell und biologisch angebauten Feldfrüchten untersucht. Demnach wiesen Bioprodukte bis zu 69 Prozent mehr Antioxidantien auf. Da sich die meisten Vitalstoffe in der Schale von Früchten befinden, sind Bio-Lebensmittel in Bezug auf Schadstoffe unbedenklich.

Bei gespritzter Nahrung empfehlen Experten, die Schale vor dem Verzehr zu entfernen. Allerdings gehen dadurch wertvolle Substanzen verloren, die Dein Körper dringend im Kampf gegen oxidativen Stress durch freie Radikale benötigt! Nachfolgend findest Du weitere Beispiele zu starken Antioxidantien, die Deine tägliche Ernährung bereichern. 

  • Früchte: Zitrone, Orange, Grapefruit, Granatapfel, Papaya, Ananas, Hagebutte
  • Beeren: Sanddorn, Blaubeere, Johannisbeere
  • Trockenobst: Acai-Beere, Goji-Beere
  • Blattgemüse: Kopfsalat
  • Fruchtgemüse: Avocado, Tomaten, Paprika, Gurke
  • Zwiebelgemüse: Knoblauch, Bärlauch, Zwiebel
  • Kohl: Rosenkohl, Blumenkohl, Weißkohl, Rotkohl, Sauerkraut
  • Gewürze: Kurkuma, Ingwer, Süßholz
  • Sprossen: Linsen, Sonnenblumenkerne, Rote Bete
  • Kräuter: Rosmarin, Kerbel, Basilikum, Minze
  • Wildkräuter: Brennnessel, Löwenzahn, Giersch
  • Nüsse: Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln.

Wie sinnvoll sind Nahrungsergänzungsmittel?

Für Gesunde ist die Substitution von Antioxidantien in den meisten Fällen überflüssig. Sofern du dich ausgewogen ernährst, erhält dein Körper alles, was er im Kampf gegen freie Radikale und zur Aufrechterhaltung seiner Gesundheit benötigt! Dennoch nehmen viele Menschen regelmäßig Vitamine ein, um dem Organismus Gutes zu tun. Doch schlechte Ernährungsgewohnheiten gleichen Ergänzungsmittel nicht aus! Nur in Ausnahmen ist eine Zufuhr nötig! Dazu zählen

  • chronische Krankheiten (Vitamin B12, Vitamin D)
  • Schwangerschaft (Folsäure, Eisen)
  • Alter (Zink, Selen).

Ist der Mangel an Vitalstoffen durch eine Blutuntersuchung bestätigt, erfolgt die Kompensation nur unter ärztlicher Aufsicht. Denn eine Überdosierung von Radikalfängern hat durchaus schwerwiegende Folgen, wie einige Beispiele zeigen.

  • Zink: Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Durchfall
  • Selen: Gehirnschäden, Erblindung, Hautveränderungen
  • Eisen: Gelbsucht, Leberversagen, Koma

Bei Krebspatienten ist eine Einnahme von Ergänzungsmitteln unter ärztlicher Kontrolle besonders wichtig. Denn in Kombination zu Chemotherapie und Bestrahlung treten oft Nebenwirkungen auf. Derzeit ist Vitamin K2 in aller Munde. Das Antioxidans wird als Wunderwaffe gegen Krebs, Herzinfarkte und Osteoporose gefeiert. Zur tatsächlichen Wirksamkeit liegen bislang keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse vor.

Eine voreilige Einnahme von isolierten Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht empfehlenswert. Fühlst du dich trotz vitaminreicher Kost seit langer Zeit müde und abgeschlagen, dann lass die Ursache von einem Arzt klären.

Das weisst du nun 

Antioxidantien dienen deiner Gesundheit. Sie neutralisieren freie Radikale, die deinen Körper schätzungsweise alle 10 Sekunden überfluten und in Zusammenhang zu verschiedenen Krankheiten stehen.

Die wichtigste Quelle für Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe bietet Dir die Natur in Obst und Gemüse.

Am besten schützt dich eine ausgewogene Ernährung. Nur in Ausnahmefällen tritt ein Mangel an Radikalfängern auf. Eine Substitution durch Nahrungsergänzungsmittel gehört in die Hände eines erfahrenen Mediziners.

Antioxidantien auf einen Blick

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