10. Dezember 2020

Nulldiät – mit totalem Fasten zum Erfolg oder zur dauerhaften Ernährungsstörung?

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Viele Menschen würden einfach alles geben, um eine schnelle Gewichtsreduktion herbeizuführen. Dabei wird neben Monodiäten, wie zum Beispiel die Kartoffeldiät oder die Kohlsuppendiät, oftmals auch auf radikale Methoden wie die Nulldiät zurückgegriffen. Diese Diät ist auch unter totalem Fasten bekannt.

Viele Menschen führen diese Form der Diät jedoch falsch durch und können so im schlimmsten Fall in eine Ernährungsstörung rutschen – mit allen negativen gesundheitlichen Folgen. Obwohl das totale Fasten einige negative Aspekte beinhaltet, kann die Nulldiät unglaubliche Erfolge beim schnellen Abnehmen erzielen. Zudem lassen sich durch regelmäßiges Fasten bestimmte gesundheitliche Probleme lindern oder sogar komplett beheben.

Was genau versteht man unter der Nulldiät?

Der Name impliziert es bereits, beim totalen Fasten musst Du über einen bestimmten Zeitraum auf jegliche Form der festen Nahrung verzichten. Dafür gilt es viel zu trinken in Form von Heilwasser und Kräutertees. Während einer Fastenkur ist zum Beispiel der 7×7 Kräutertee Bio von P. Jentschura* zu empfehlen. Als Heilwasser nutze ich persönlich während einer Fastenphase das Staatl. Fachingen STILL sehr gerne.

Während der Nulldiät musst Du dir bewusst sein, dass Du nicht nur sehr viel Wasser verlierst, sondern der Körper durch die mangelnde Energiezufuhr neben dem Fettgewebe auch auf die Muskulatur zur Energiegewinnung zurückgreift.

Um einem verstärkten Muskelabbau entgegenzuwirken, empfehle ich dir ausreichend Proteine zu dir zu nehmen. Dazu nutze einfach ein hochwertiges Proteinkomplex und mische das Pulver mit Wasser. Mit Wasser gemischtes Proteinpulver ist für viele Menschen zwar keine geschmackliche Offenbarung, aber Gesundheit schlägt schlicht geschmackliche Animositäten.

Viel Trinken ist wichtig, gerade beim Fasten oder einer Nulldiät
Viel Trinken ist wichtig, gerade beim Fasten oder einer Nulldiät

Was passiert mit dem Körper während des totalen Fastens?

Wenn Du deinem Körper die Nahrung entziehst, geht dein Körper und Stoffwechsel nach einiger Zeit in den Alarmmodus. Dieser Vorgang ist tief in unseren Genen verankert und schützte unsere Vorfahren in schlechten Zeiten vor dem Verhungern. Der Körper stellt sich auf schlechte Zeiten ein und geht in der ersten Phase in den sogenannten Hungerstoffwechsel. (Achtung: Nicht mit dem Mythos Hungerstoffwechsel verwechseln, bei dem der Körper angeblich zugeführte Nahrung „bunkert“).

Diese Umstellung dauert einige Zeit und kann je nach Veranlagung bis zu einer Woche dauern. In dieser Zeit wird der Stoffwechsel gesenkt und auch der Grundumsatz sinkt. Die meisten Menschen erreichen in dieser besagten Woche die sogenannte Ketose, wie der Hungerstoffwechsel auch genannt wird, in der Ketonkörper produziert werden. Ich habe aber auch schon Menschen kennengelernt, bei denen dauerte die Umstellung bis zu 14 Tage.

Die produzierten Ketonkörper dienen als Energie, nachdem der Körper die Energievorräte in Form von Kohlenhydrate verbraucht hat. Ein Vorteil der Ketose ist, dass der Körper nun im sogenannten Fettstoffwechsel ist. Die Hauptenergie wird hauptsächlich aus Fetten gewonnen, wodurch Du überdurchschnittlich schnell Körperfett verlieren kannst.

Übrigens – die Ketose kannst Du auch durch eine normale Low-Carb Ernährung erreichen. Eine Nulldiät ist dafür nicht vonnöten. Wenn Du dich im Internet ein wenig beliest, wirst Du auf unterschiedliche Grenzen bei der Aufnahme von Kohlenhydrate treffen, um in Ketose zu kommen. Die eine Gruppe spricht von ca. 40 Gramm Kohlenhydrate täglich, andere von 50 Gramm und einige sogar von unter 30 Gramm Kohlenhydrate, um in den Fettstoffwechsel zu gelangen. Alle Angaben sind sowohl richtig als auch falsch.

Es gibt schlicht nicht „die“ genaue Grenze für die Ketose, sondern Du musst für dich deine Grenze individuell bestimmen. Ich kann zum Beispiel bis zu 80 Gramm Kohlenhydrate am Tag zu mir nehmen und bin in Ketose. Meine Frau muss, im Gegensatz zu mir, die Zufuhr von Kohlenhydraten deutlich stärker einschränken und liegt bei ca. 50 Gramm am Tag.

Fasten ist nicht nötig für die Ketose
Fasten ist nicht nötig für die Ketose

Nulldiät – die Vorteile

Wie bereits erwähnt, hat das totale Fasten bei richtiger Ausführung einige Vorteile, die nicht verschwiegen werden sollten. In erster Linie kannst Du natürlich einen massiven Gewichtsverlust erwarten. 400 bis 500 Gramm Gewichtsverlust am Tag sind keine Seltenheit. Bei einigen Menschen stellt sich in der Zeit des Fastens ein Glücksgefühl ein.

Der Körper verändert während des Fastens auch den Hirnstoffwechsel und schüttet vermehrt das Glückshormon Serotonin aus. Insbesondere bei der Personengruppe, die sich bewusst und ohne Stress auf die Zeit ohne Nahrung einlässt. Nicht wenige Menschen berichten nach dem Fasten von einem erhöhten Selbstwertgefühl und einem bewussterem Umgang mit dem Essen.

Regelmäßiges Fasten kann einen positiven Einfluss auf den Blutdruck haben, Rheumabeschwerden lindern und den Körper dabei von möglichen Giftstoffen befreien. Viele Menschen berichten auch von positiven Auswirkungen auf die Verdauung und spüren eine Linderung ihrer Magenbeschwerden. Weitere positive Auswirkungen der Nulldiät von denen berichtet wird, sind:

  • Verbesserung der Mundflora,
  • Eine Absenkung des Cholesterinspiegels,
  • Eine Verringerung von bestehenden Koliken,
  • Linderung von Kopfschmerzen, wie zum Beispiel Migräne,
  • Eine Verbesserung der Durchblutung.

Wichtig ist dabei immer zu bedenken, dass die positiven Eigenschaften der Nulldiät meist nur dann vorhanden sind, wenn sie in einem sinnvollen begrenzten Zeitraum durchgeführt werden. Am besten unter ärztlicher Aufsicht mit entsprechender Beratung. Der menschliche Körper kann zwar viele Wochen ohne Nahrung auskommen, ab einer bestimmten Zeitspanne wird es jedoch gefährlich. Dazu aber später mehr.

Nulldiät – die Nachteile

Wie fast jede Diät hat auch das totale Fasten seine Nachteile und Tücken. Die Nulldiät sollte also nicht durch die rosarote Brille betrachtet, sondern unbedingt sehr kritisch hinterfragt werden. Denn im schlimmsten Fall kann die Nulldiät zu einer handfesten Ernährungsstörung führen. Auch bei den Medizinern besteht der allgemeine Konsens, dass man von der Nulldiät die Finger lassen sollte. Zu groß seien die gesundheitlichen Risiken. Grundsätzliche Risiken bei der Nulldiät sind unter anderem:

  • Möglicher massiver Abfall der Leistungsfähigkeit,
  • Starke Konzentrationsschwäche,
  • Kopfschmerzattacken während der Umstellungsphase des Körpers,
  • Abbau des Muskelgewebes durch Proteinmangel,
  • Nährstoff- und Vitaminmangel mit entsprechenden Mangelerscheinungen.
  • Im schlimmsten Szenario führt totales Fasten zum Herzversagen!

Auch der Einstieg zu einer Essstörung wie Magersucht, Bulimie oder der Binge-Eating-Störung kann durch eine massive und lang anhaltende Nulldiät gefördert werden. Bei bereits vorliegenden Essstörungen ist vom totalen Fasten allgemein abzuraten und umgehend! ein Arzt aufzusuchen.

Ein weiteres Problem bei der Nulldiät ist die ansteigende Konzentration von Harnsäure im Blut, da der Körper vermehrt Purine abbaut. Dies kann zu Gicht oder Nierensteine führen. Es ist also zwingend anzuraten während der Diät deutlich mehr Flüssigkeit zu trinken, was den meisten Menschen jedoch sehr schwerfällt.

Als letzter Punkt ist auch bei dieser Diät der Jo-Jo-Effekt zu beachten. Wie bereits erwähnt, fährt der Körper den Stoffwechsel herunter. Solltest Du also nach Beendigung der Nulldiät das gleiche Essverhalten beibehalten wie vor der Diät, ist eine rapide Gewichtszunahme nur eine Frage der Zeit.

Nulldiät – Wie viel Du abnehmen kannst

Eine pauschale Aussage wie viel Gewicht Du durch die Nulldiät wirklich abnehmen kannst, lässt sich seriös nicht treffen. Dafür sind wir Menschen von der Ausgangslage her viel zu individuell. Jeder hat ein anderes Ausgangsgewicht, ist unterschiedlich groß und auch das Geschlecht muss bei einer solchen Aussage berücksichtigt werden.

Jemand der bei 170 cm Körpergröße 100 Kilogramm wiegt, kann bei einer Nulldiät deutlich mehr Gewicht verlieren, als eine Person mit 160 cm Körpergröße und 65 Kilogramm Körpergewicht. Im normalen Mittel können es jedoch schon 3 Kilogramm und mehr in der Woche sein.

Bevor Du aber nun zu euphorisch wirst, denke immer daran – hauptsächlich wirst Du in der ersten Zeit eine Menge Wasser und Muskelmasse verlieren, bevor der Körper an die Fettreserven geht. Dann kommt es auch noch auf das Zeitfenster an und wie lange Du die Nulldiät durchführst. Willst Du die Diät nur einige Tage machen, ist der potenzielle Erfolg natürlich ganz anders einzuschätzen als bei einer Woche oder gar länger.

Was Du bei einer Nulldiät abnehmen kannst
Was Du bei einer Nulldiät abnehmen kannst

Die Nulldiät durchhalten – Tipps

Grundsätzlich solltest Du dir beim totalen Fasten nicht so viele Gedanken um den möglichen Gewichtsverlust machen. Dein Körper ist durch die Nulldiät schon genug Stress ausgesetzt, wenn Du dich dann noch psychischen Stress aussetzt, wird es deutlich schwerer. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Flüssigkeitsaufname.

Ich würde dir raten, täglich mindestens 5-6 Liter an Heilwasser und Kräutertee zu trinken. Gerade die Flüssigkeitsaufnahme kann dir ein wenig das aufkommende Hungergefühl nehmen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Nährstoffmangel. Ich bin zwar kein Freund von der künstlichen Zufuhr von Vitaminen und Nährstoffen, wenn Du dich aber zu einer Nulldiät entschließt, solltest Du während der Durchführung ein Vitaminkomplex zu dir nehmen.

Als letzten Punkt ist es wichtig, dem Muskelabbau entgegenzuwirken. Hier gilt es also genügend Proteine aufzunehmen. Wie Eingangs bereits erwähnt, reicht hier ein gutes hochwertiges Mehrkomponenten Protein – hier empfehle ich das ESN Elite Pro Complex*.

Achtung! Verwechsel die Nulldiät nicht mit Heilfasten

Auch wenn bei der Nulldiät vom totalen Fasten gesprochen wird, so hat diese Diät nichts mit dem Thema Heilfasten gemein. Fasten ist schlicht ein Oberbegriff für den Verzicht von Nahrung, Flüssigkeit oder anderen Genussmitteln über einen gewissen Zeitraum. Grundsätzlich gibt es verschiedene Formen der Enthaltsamkeit und auch die Gründe sind hierbei vielfältig.

  • Das religiöse Fasten – wie zum Beispiel der Ramadan oder die christliche Fastenzeit.
  • Das Heilfasten – zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens.
  • Der Hungerstreik – aus Protestgründen.
  • Das totale Fasten (Nulldiät) – zum schnellen Abnehmen.
  • uvm.

Es ist also wichtig, ganz genau zu wissen, worauf man sich bei der Nulldiät einlässt. Wir haben es beim totalen Fasten unabdingbar mit einer Crashdiät zu tun, mit allen potenziellen Einschränkungen und Gefahren – auch wenn es zur Nulldiät positive Stimmen gibt.

Die Nulldiät (Totales Fasten) kurz und bündig

  • Das totale Fasten birgt nicht unerhebliche Risiken
  • Nutze vermehrt Vitamine und Mineralstoffe während der Nulldiät
  • Versuche zusätzliche Proteine zu dir zu nehmen
  • Es gibt gesündere Methoden zum schnellen Abnehmen
  • Die Nulldiät ist nicht mit dem Heilfasten zu verwechseln
  • Ein hoher Gewichtsverlust ist, bei allen Gefahren, in kurzer Zeit möglich
  • Ich empfehle die Nulldiät trotzdem nicht. 😉

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